Personzentrierte Psychotherapie

Personzentrierte Psychotherapie ist ein von Carl R. Rogers entwickeltes Verfahren, das auf echter, wertschätzender Beziehung basiert. Im Mittelpunkt steht nicht das "Behandeln", sondern das Verstehen: Sie als Klient*in werden in Ihrem Erleben ernst genommen, angenommen und begleitet – auf Augenhöhe. Auch wird nicht eine bestimmte Fragetechnik oder Deutung angewandt, sondern auf die Beziehung zwischen Klient*in und Therapeut*in fokussiert – als ein lebendiger Prozess. Diese Therapieform vertraut darauf, dass Menschen unter den richtigen Bedingungen wachsen, heilen und sich weiterentwickeln können.

Personzentrierte Psychotherapie bietet einen geschützten Rahmen, in dem Sie neue Perspektiven entwickeln, sich selbst besser kennenlernen und persönliche Veränderungen erproben können. Sicherheit schafft dabei den Raum für Veränderung – ohne Druck, in Ihrem eigenen Tempo und mit dem Vertrauen, dass alles, was sich zeigt, gesehen und ernst genommen wird.

 

Weitere Informationen zum personzentrierten Ansatz finden Sie auf den Seiten:

Institut für personzentrierte Studien (APG*IPS) und PsyOnline.


Zitat Rogers

MEINE SCHWERPUNKTE

In meiner Arbeit stehen nicht bestimmte Themen im Mittelpunkt, sondern die Menschen, die mit ihren ganz eigenen Fragen, Geschichten und Herausforderungen zu mir kommen.

Die therapeutische Beziehung ist – wissenschaftlich gut belegt – der größte Wirkfaktor in der Psychotherapie. Sie schafft den Raum für Vertrauen, Veränderung und persönliche Entwicklung.

Im Laufe meines Lebens habe ich Erfahrungen gemacht, die meinen Blick geprägt und meine Haltung vertieft haben. Sie fließen in meine therapeutische Arbeit ein und spiegeln sich in den Schwerpunkten wider – nicht als festgelegte Kategorien, sondern als Felder, in denen ich Sie mit besonderer Aufmerksamkeit, Empathie und Offenheit begleite.

Schwangerschaft, Geburt, Elternschaft

Als zertifizierte DiA (Doulas in Austria) habe ich Frauen in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett begleitet – sowohl zu Hause als auch im Krankenhaus. Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, wie vielfältig und individuell Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft sind.

Als Mutter und Bonusmutter kenne ich außerdem die vielen Facetten dieser Lebensphasen aus eigener Erfahrung. Geburt kann Grenzen überschreiten – körperlich und emotional. Gewalt in der Geburtshilfe findet statt und ist ein Tabu-Thema, das häufig abgesprochen oder verharmlost wird. Das erschwert die Verarbeitung und hinterlässt oft tiefe Spuren, die lange nachwirken können. Danach folgt oft Schlafmangel und das langsame Zusammenfinden als Familie.

Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft verlaufen nicht immer so, wie man es sich vorgestellt hat. Die Herausforderungen verändern Beziehungen tief und stellen uns vor neue Fragen. Auch wenn die Kinder größer werden, darf man sich Unterstützung holen und sich selbst stärken – das kann helfen, das Familienleben zu gestalten. Ich glaube: Eine faire Verteilung von Mental und Emotional Load und geteilte Elternschaft sind nicht nur gerechter, sondern auch Grundlage für tragfähige Beziehungen und inneres Wachstum – für alle Beteiligten.

Gleichzeitig können diese Phasen auch erfüllend, kraftvoll und bereichernd sein. Familie ist heute eine bunte Vielfalt von Strukturen – jede Form verdient Anerkennung und Respekt.

In meiner therapeutischen Arbeit begleite ich Sie dabei, Raum für Ihre Geschichte und alle damit verbundenen Gefühle zu schaffen. So können Sie gestärkt Ihren eigenen Weg in Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft gehen.


Alles, was keinen Namen hat

Nicht alles lässt sich klar benennen. Vielleicht spüren Sie eine innere Unruhe, Erschöpfung oder Leere – ohne genau zu wissen, warum. Vielleicht tragen Sie Fragen oder Erinnerungen mit sich, die schwer in Worte zu fassen sind. Oder Sie erleben Konflikte, Schamgefühle, innere Spannungen, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen.

In meiner Praxis ist Raum für all das, was keinen Namen hat. Sie müssen nicht wissen, was genau „los ist“, um willkommen zu sein. Es braucht keine fertige Geschichte und keine Diagnose. Wir schauen gemeinsam auf das, was sich zeigt – behutsam, offen und in Ihrem Tempo.


Lebens- und Beziehungsvielfalt

Lebenswege und (Liebes)Beziehungen sind so individuell wie wir Menschen selbst. Ob in Partner*innenschaften, als Single oder in gemeinschaftlichen Lebensmodellen – zwischen Nähe, Abstand und Verbundenheit entstehen viele Formen von Beziehung. Dabei kann Monogamie ebenso eine stimmige und erfüllende Beziehungsform sein wie offene, polyamore oder gemeinschaftliche Modelle.

Ich habe über Jahre hinweg unterschiedliche Gemeinschaften kennengelernt, unter anderem das ZEGG (Zentrum für Experimentelle Gesellschaftsgestaltung) nahe Berlin. Diese Erfahrungen haben mein Verständnis für die Vielfalt an Lebensentwürfen geprägt – ebenso wie meine persönliche Auseinandersetzung mit Sexualität, Begehren, Mut und Hingabe.

Sexualität kann in der Vielfalt von Beziehungen eine wichtige Rolle einnehmen. Sie kann für sich selbst stehen oder Ausdruck eines Wunsches nach Nähe sein. Manchmal wird sie auch – bewusst oder unbewusst – als Mittel zur Kontrolle oder als Ausdruck von Macht, Ohnmacht, Unterwerfung oder Wut eingesetzt.

Ich bin poly- und kink-aware und Teil des Netzwerks der KAPA Professionals, was bedeutet, dass ich die Vielfalt von polyamoren Beziehungsformen und nicht-normativen Sexualpraktiken respektiere und in der therapeutischen Arbeit berücksichtige.

In meiner therapeutischen Arbeit begleite ich Sie dabei, Ihre ganz persönliche Form von Liebe, Beziehung, Leben und Sexualität zu erkunden – achtsam, urteilsfrei und in Ihrem Tempo.


Alleinerziehende

Bei diesem Schwerpunkt verwende ich bewusst keine genderneutrale Sprache, weil die Mehrheit der Alleinerziehenden Frauen* sind, die meist aus heteronormativen Beziehungen kommen – und ich es wichtig finde, dies anzuerkennen.

Alleinerziehende müssen oft wirklich „alles schaffen“ – meistens ganz allein. Aus eigener Erfahrung kenne ich den schmalen Grat am Rande des Wahnsinns. Gleichzeitig kann es entlastend sein, sich nicht auch noch um die Beziehungspflege einer Partnerschaft kümmern zu müssen. Der mentale und emotionale Load ist enorm – doch es braucht keine Diskussionen darüber, wer was macht oder nicht gemacht hat.

Alleinerziehende sind eine tragende Stütze unserer Gesellschaft – sie organisieren, halten Familien zusammen und meistern täglich große Herausforderungen. Ihre wichtige Rolle wird jedoch oft übersehen und gesellschaftlich zu wenig wertgeschätzt.

In der personzentrierten Psychotherapie biete ich einen geschützten Raum, in dem Sie Ihre Belastungen, Ängste und Überforderungen offen aussprechen können – ganz ohne Bewertung oder Druck.

Auch alleinerziehende Männer* sind sehr willkommen in meiner Praxis.


Kunstschaffende

Als diplomierte Schauspielerin mit Erfahrungen im Festengagement und als Freischaffende kenne ich die Herausforderungen künstlerischer Berufe aus eigener Perspektive. Prekäre Arbeitsverhältnisse, der ständige Konkurrenzdruck und der Druck, gesehen zu werden, prägen den Alltag vieler Kunstschaffender. Das Auf und Ab zwischen Euphorie, Selbstaufgabe und Phasen von Erschöpfung, Depression oder auch suchtartigen Verhaltensweisen sind mir vertraut.

Kunstschaffen ist für mich mehr als ein Beruf – es ist ein Lebensweg, der viel fordert. Familienunfreundliche Strukturen, die Abhängigkeit von Geldgeber*innen und ein leistungsorientiertes Umfeld erschweren oft das persönliche Gleichgewicht und bringen viele an ihre Grenzen.

In meiner therapeutischen Arbeit begleite ich Sie dabei, die eigene innere Stimme zu stärken und Wege zu finden, kreatives Schaffen mit persönlichem Wohlbefinden und Selbstfürsorge zu verbinden.


Geschlechterrollen

Die Auseinandersetzung mit Fragen der Geschlechterrollen begleiten mich, seit ich denken kann. Schon als Kind habe ich gespürt, wie Ungleichheit sich anfühlt – in der Sprache, in Rollenbildern, im Alltag. Im Zuge meiner Ausbildung zur Psychotherapeutin absolvierte ich ein Praktikum bei Frauen beraten Frauen, in dem ich diese Themen vertiefen und im direkten Kontakt erleben konnte, wie strukturelle Ungleichheiten sich in persönliches Leid übersetzen.

Der Gender Pay Gap, ungleiche Sorgearbeit, patriarchale Erwartungen an „Mütterlichkeit“, Durchhaltevermögen oder Anpassung – all das sind keine individuellen Schwächen, sondern Ausdruck tief verwurzelter gesellschaftlicher Strukturen.

Viele der Belastungen, die vor allem Frauen mit sich tragen, sind so alltäglich geworden, dass sie kaum noch auffallen. Die sogenannte „patriarchale Belastungsstörung“ zeigt sich in Erschöpfung, Überforderung und Selbstzweifeln – und in der scheinbaren Selbstverständlichkeit, mit der mentale und emotionale Arbeit oft „mitgemeint“ wird.

Auch Männer leiden unter dem Patriarchat, wenn auch auf andere Weise: Sie wachsen mit der Erwartung auf, stark und kontrolliert zu sein, Gefühle zu unterdrücken und Leistung zu erbringen. Diese starren Rollenbilder verhindern oft Nähe und Selbstannahme. Zudem entsteht häufig ein Gefühl von Schuld – in einer ungerechten Welt fühlen sich diejenigen, die vermeintlich bevorzugt sind, schuldig und ohnmächtig und tun sich schwer damit, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zuzulassen.

Neben patriarchalen Rollenerwartungen wirken auch Binarität und Heteronormativität als einschränkende Strukturen. Wer nicht in die gesellschaftlich vorgegebenen Schubladen von „männlich“ und „weiblich“ passt oder sich nicht an heterosexuelle Normen anpasst, erlebt oft Ausgrenzung, Unsichtbarmachung oder subtile wie offene Abwertung. Dieses „Nicht-Gemeint-Sein“ kann tiefe Verunsicherung hervorrufen, die Selbstwahrnehmung beeinträchtigen und das Gefühl verstärken, falsch oder „zu viel“ zu sein.

Im therapeutischen Prozess verstehe ich es als wichtig, einen Raum zu eröffnen, in dem Geschlecht und Begehren nicht normativ festgelegt, sondern als vielfältig, fluide und individuell erlebt werden dürfen. Es geht darum, die einengenden Zuschreibungen zu entlasten, Spielräume für Identität und Beziehung zu erweitern und so mehr Freiheit im Erleben des eigenen Selbst zu ermöglichen.

Mir ist es ein Anliegen, diese Dynamiken sichtbar zu machen, ohne zu bewerten – und Raum für Entwicklung auf Augenhöhe zu schaffen.


Gewaltsensibilität und Gewaltbewältigung

Gewalt kann viele Gesichter haben: finanzielle Kontrolle, physische Übergriffe, psychische Manipulation – und zunehmend auch digitale Gewalt. Jede Form von Gewalt beruht auf Machtstrukturen, die bewusst oder unbewusst wirken und oft das Gefühl von Ohnmacht bei den Betroffenen verstärken.

Ein wichtiger Aspekt in der Arbeit mit Gewaltbetroffenen ist das Bewusstsein für diese Machtverhältnisse und die damit verbundene Scham. Scham ist oft kein bloßes Hindernis, sondern kann auch ein Teil des Weges zur Bewältigung und Selbstakzeptanz sein.

Besonders bei sexualisierter Gewalt ist es entscheidend, sensibel und respektvoll mit den individuellen Erfahrungen umzugehen und einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Betroffene so erzählen können, wie es für sie passt – mit allen Gefühlen, die dazu gehören.

Mein Anliegen ist es, diese Dynamiken zu erkennen, Schutzmechanismen zu stärken und gemeinsam Wege zur Bewältigung und Selbstermächtigung zu finden.

Schwerpunkte Johanna König

Paartherapie

Momentan biete ich keine Paartherapie an und empfehle die Psychotherapeutin Maria König-Eichhorn. Sie ist systemische Familien- und Imago-Therapeutin und hat jahrzehntelange Erfahrung in der Arbeit mit Paaren.